
Kollektive Emotionen im Cyberspace
Das CyberEmotions-Konsortium startete im Februar 2009 für einen Zeitraum von vier Jahren. Das Projekt befasst sich mit der Rolle kollektiver Emotionen bei der Schaffung, Bildung und Auflösung von E-Communities.
An dem Projekt sind neun Partner in sechs verschiedenen europäischen Ländern beteiligt, darunter Experten für die Psychologie der Emotionen, Komplexität, Web-Datenerfassung, künstliche Intelligenz und virtuelle Realität.
Ergebnisse
Das Konsortium hat zahlreiche Veröffentlichungen sowie Software für Dialogsysteme und die Darstellung von Emotionen in virtuellen 3D-Welten hervorgebracht. Eines unserer Programme, SentiStrength, wird kommerziell vertrieben, wird in mehreren Ländern eingesetzt und ist in eine Vielzahl von Sprachen übersetzt worden. Die Projektpartner sind auch immer an einer kommerziellen Zusammenarbeit mit denjenigen interessiert, die unsere Technologie nutzen wollen.
Als Beispiel sehen Sie hier ein Standbild eines Virtual-Reality-Experiments mit Menschen, die mit einem intelligenten, gefühlsbewussten Barkeeper interagieren. Die 3D-Agenten drückten Emotionen durch Körperbewegungen und Gesichtsausdrücke aus, während sie mit den Menschen interagierten.
Und unten sehen Sie eine Videodemonstration der Netzwerkvisualisierungssoftware mit Stimmungsfilterung und dynamischer Netzwerkentwicklung. Laden Sie die QuickTime-Versionen in HD (55Mb) oder SD (40Mb) herunter.
Über CYBEREMOTIONS
CYBEREMOTIONS ist ein Forschungsbereich, der beobachtbare und analysierbare Phänomene im Zusammenhang mit allen Kommunikationsmitteln des Internets - wie Text, Ton, Bild oder einer beliebigen Kombination davon - untersucht, die mit emotionalen Prozessen bei Individuen oder Gruppen in Verbindung stehen. Über die klassische Analyse menschlicher Emotionen hinaus befassen sich die Forscher in diesem Bereich auch mit emergenten Eigenschaften des Zusammenspiels zwischen individuellen menschlichen Emotionen, der technischen Infrastruktur des Internets und Kommunikationsprozessen, die mit allen Lebensbereichen verbunden sind. Daher ist die Forschung im Bereich CYBEREMOTIONEN eng mit den menschlichen Emotionsprozessen im Allgemeinen (biologisch, verhaltens- und erfahrungsbezogen) und mit der Internet-vermittelten Kommunikation (teilweise Aufhebung von Raum- und Zeitgrenzen und Schaffung spezifischer Interaktionsnetze) verbunden.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der automatischen Analyse von Online-Nachrichten unter Verwendung von Methoden wie der Stimmungsanalyse, um Zugang zu emotionalen Hinweisen in großen Stichproben zu erhalten. Die genauen Beziehungen zwischen individuellen und kollektiven Emotionen im Internet sind noch nicht bekannt und erfordern wahrscheinlich komplexe Systeme und Netzwerkansätze.
Das von der EU finanzierte CYBEREMOTIONS-Konsortium wurde gegründet, um kollektive emotionale Phänomene im Cyberspace mit Hilfe von Wissen und Methoden aus den Natur-, Sozial- und Ingenieurwissenschaften besser zu verstehen.
Was ist der Unterschied zwischen Emotionen und Gefühlen?
Emotionen beziehen sich auf körperliche und psychologische Zustände von Menschen. Die Ursachen von Emotionen sind oft sozialer Natur, und die Kommunikation von Emotionen ist ein wichtiger Bestandteil der menschlichen Kommunikation. Botschaften, ob verbal oder nonverbal, enthalten streng genommen keine Emotionen, aber sie werden bewusst und außerhalb des Bewusstseins durch den emotionalen Zustand des Senders beeinflusst, sie können gesendet werden, um bei anderen Emotionen hervorzurufen oder zu verändern, und sie können von den Empfängern als emotional interpretiert werden oder Emotionen bei den Empfängern hervorrufen. Es hat sich ein Forschungsbereich entwickelt, der als "Stimmungsanalyse" bezeichnet wird - um Verwechslungen zu vermeiden, bezieht sich die Analyse von Emotionen in Nachrichten auf Stimmungen. Sentiment in diesem Sinne bezieht sich auf emotionsbezogene Aspekte von Nachrichten. Die Verwendung von Gefühlen als Synonym für Gefühle im alltäglichen und wissenschaftlichen Sprachgebrauch gilt als überholt.